04. Dezember 2025
Sinkende Geburtenraten sind eine schlechte Nachricht für die Linke. Denn in einer alternden Gesellschaft wird die sozialistische Wette auf die Zukunft einem immer größeren Teil der Bevölkerung als zu riskant erscheinen.

»Wenn ein immer größerer Teil der Bevölkerung sich dem Ende seines Lebens nähert, laufen wir Gefahr, dass sich eine geradezu epidemische politische Kurzsichtigkeit breitmacht.«
Nahezu jedes Industrieland der Welt hat eine Geburtenrate von unter 2,1 Kindern pro Frau. Eine solche wäre für eine stabile Bevölkerungsentwicklung erforderlich. Die Welt als Ganze scheint diesem Trend zu folgen: Die Abteilung für Bevölkerungsentwicklung des Department of Economic and Social Affairs der Vereinten Nationen schätzt die weltweite Fertilitätsrate 2024 auf rund 2,1 und sinkend. Länder mit mittleren Einkommen, allen voran China, befinden sich bereits im negativen Bereich.
Über die Folgen des Geburtenrückgangs ist bereits viel geschrieben worden. Wirtschaftliche Dynamik, Innovation, Investitionen und der Sozialstaat sind potenziell gefährdet, ganz zu schweigen von der Zukunft von ganzen Kulturen. All dies, insbesondere die finanzielle Tragfähigkeit sozialer Institutionen, sollte die Linke beschäftigen. Niedrige Geburtenraten könnten zu untragbaren Finanzierungslücken bei Renten, Gesundheitssystemen und anderen altersbezogenen Sozialprogrammen führen. Für unsere ohnehin schon geschwächten Sozialstaaten wäre das katastrophal.
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Asher Dupuy-Spencer ist Herausgeber von Jacobin in den USA.