Andreas Babler weckte Hoffnungen auf eine linke Erneuerung der SPÖ. Diese Euphorie ist verfolgen. Aus dem einstigen Marxisten ist ein Staatsmann geworden, der um jeden Preis regierungsfähig sein will.
Der Niedergang der organisierten Religion war eine Befreiung, aber er hat auch eine Leere hinterlassen, die bis heute nicht gefüllt ist.
Der Sturz von Baschar al-Assad wurde in Syrien gefeiert. Doch die Zukunft der kurdischen Bevölkerung ist ungewiss. Denn schon jetzt weiten von der Türkei unterstützte Milizen ihre Präsenz aus.
Während der Krisen der letzten Dekaden haben Parteien der Sozialdemokratie ihre einstige Basis im Regen stehen lassen. Das rächt sich nun.
Ein neuer Trend möchte den Feminismus niedlicher machen. Er ist Symptom einer Gesellschaft, die die Hoffnung aufgegeben hat, dass es wirklich anders gehen könnte.
Menschen geben immer mehr Geld für ihre Gesundheit aus, doch die Lebenserwartung stagniert. Hinter diesem Boom steht die Überzeugung, Gesundheit sei eine Frage individueller Verantwortung und Krankheit ein Anzeichen persönlichen Versagens.
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Die Einnahmen aus Kirchensteuern gehen zurück. Das ist aber kein Grund, sich um die Finanzen von Gottes Vertretung auf Erden zu sorgen.
Schulden sind nicht das Ergebnis moralischen Versagens, sondern wirtschaftlicher Abhängigkeit. Darin sind Christentum, Judentum und Islam sich einig.
Die CDU behauptet, die Abschaffung des Bürgergeldes würde die schwächelnde Wirtschaft stärken. Das ist Unsinn. Den Konservativen geht es bei ihren Tiraden gegen das Bürgergeld um etwas anderes, nämlich die Disziplinierung der Arbeiterklasse.
Joe Biden hat den brutalen Krieg Israels in Gaza geduldet. Mit Donald Trump an der Spitze der USA dürfte es noch viel schlimmer werden.
Die Bundesregierung will mit Resolutionen gegen Antisemitismus vorgehen. Doch anstatt jüdisches Leben zu schützen, kriminalisiert sie vor allem die Palästina-Solidarität. Die Anwältin Nadija Samour meint: Deutschland ignoriert das Völkerrecht.
Der Rechtsstreit zwischen Brasiliens Oberstem Gerichtshof und Elon Musks Plattform X ist nur die Spitze des Eisbergs im Kampf zwischen Big Tech und souveränen Staaten um die Kontrolle über unsere digitale Zukunft.
Heute vor 60 Jahren starb der Gewerkschaftsökonom Viktor Agartz. In der Nachkriegszeit stieß er mit seiner »Sozialistischen Planwirtschaft im demokratischen Rechtsstaat« auf breite Zustimmung, bevor die »Soziale Marktwirtschaft« den Richtungskampf gewann.
Am 22. September 2024 ist der bedeutende marxistische Kulturtheoretiker Fredric Jameson verstorben. In diesem Essay, den er im Jahr zuvor verfasste, manövriert er durch die vielen Widersprüche des utopischen Denkens und Fühlens.
Der Philosoph Martin Hägglund spricht über »Dieses eine Leben«, sein neues Buch über Liebe, Reichtum und Karl Marx.
Abtreibungsgegner in Deutschland klingen inzwischen wie evangelikale Prediger aus den USA. Dort sprechen Abtreibungsgegner hingegen schon wie TED-Talker und Risikokapitalisten. Was ist da passiert?
Michel Houellebecq schreibt fatalistische Romane über den Zerfall unserer Gesellschaft. Doch aus seiner Desillusionierung mit dem Kapitalismus findet der härteste Kritiker des westlichen Liberalismus keinen Ausweg.
Deutschland streitet über den Islam. Dabei ist es ganz einfach: Religionskritik und Religionsfreiheit müssen geschützt werden.