Indien und Pakistan haben vorerst einen Waffenstillstand in Kaschmir vereinbart. Doch die Kriegsgefahr ist nicht gebannt. Wenn die kaschmirische Bevölkerung weiterhin ignoriert wird, dürfte die Region dauerhaft eine Quelle von Instabilität und Konflikt bleiben.
Die Annahme der Jerusalemer Erklärung auf dem vergangenen Linke-Parteitag ist ein Fortschritt. Dass der Vorwurf des Antisemitismus auch aus den eigenen Reihen ertönt, zeigt jedoch, dass Formelkompromisse nicht halten. Der bevorstehende Landesparteitag in Berlin wird zur Nagelprobe.
In seiner Regierungserklärung gibt sich Friedrich Merz erstaunlich diplomatisch. Das ist Kalkül, meint Ole Nymoen.
Die historischen Faschisten wollten die Demokratie zerstören. Die heutigen Faschisten sind da pragmatischer.
Am Übergang zwischen Mittelalter und Neuzeit ereignete sich in Deutschland ein gewaltiger Klassenkampf: der Bauernkrieg. Lange vor der französischen Revolution wollten die Aufständischen die Herrschaft des Adels zu Fall bringen. Ihre Revolte breitete sich rasant aus – und wurde aufs blutigste niedergeschlagen.
Finanzminister, Vizekanzler, Fraktionschef – Lars Klingbeil hat die Macht zentralisiert. Unter seiner Führung verkommt die SPD zur Regierungsmaschine, die nur noch dem Machterhalt dient.
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Rechte Regierungen übernehmen die Macht, Handelskriege spitzen sich zu, das Dollarregime gerät ins Wanken und ein neuer Rüstungswettlauf droht: Der Kapitalismus steht an einem historischen Wendepunkt. Politökonom Lucio Baccaro erklärt, wie die politische Linke intervenieren kann.
Clara Mattei, Expertin für die Geschichte von Austerität und Faschismus, spricht über Javier Mileis Kettensäge, Elon Musks ausgestreckten Arm, Aufrüstung an der Schuldenbremse vorbei und Alternativen zur Kürzungspolitik.
Die Klimastrategie, Staat und Eliten aufzurufen, auf die Wissenschaft zu hören, ist an ihre Grenzen gestoßen. Ohne die gesellschaftliche Macht und das technische Know-how der Arbeiterschaft wird es keine Transformation geben.
Die Linke hat auf ihrem Parteitag gezeigt, dass sie sich als Klassenpartei versteht. In Teilen des Apparats ruft das immer noch Unbehagen hervor.
Der Milliardär verbreitet Panik über das vermeintliche Schicksal weißer Menschen in Südafrika. Die wahren Probleme, die sein Geburtsland plagen, ignoriert er mit dieser rassistischen Sichtweise weitgehend.
Ohne die Stimmen der Linken hätte es gestern keinen zweiten Wahlgang gegeben, um Friedrich Merz zum Bundeskanzler zu machen. Doch die neue staatspolitische Relevanz ist teuer erkauft.
Die Debatte über den 8. Mai drehte sich vor allem um die Frage, ob russische Staatsvertreter an den Gedenkfeiern teilnehmen dürfen. Dieser Fokus droht auszublenden, wofür der Tag der Befreiung wirklich steht und wie relevant er in einer Zeit wachsender rechtsextremer Bedrohungen bleibt.
Unbegrenzte Rüstungsausgaben leiten heute mehr Arbeitskraft in die Produktion von Waffen um. Doch es geht auch umgekehrt: Vor fünfzig Jahren legten britische Arbeiter einen Plan vor, den Rüstungskonzern Lucas Aerospace in ein sozial nützliches Unternehmen umzuwandeln.
Keine Gesellschaft ist ohne Revolution dem Sozialismus so nahe gekommen wie Schweden. Am Ende reichte es nicht. Doch immerhin war das Land für eine Weile das wohl lebenswerteste auf der Erde.
Rechte attackieren das Bauhaus als globalistische Einheitsarchitektur, Befürworter preisen es als Inbegriff der Ästhetik der Moderne. Der in Vergessenheit geratene Bauhaus-Direktor Hannes Meyer stellte sich gegen beides.
Die Klimakrise spitzt sich zu, doch die Dekarbonisierung stockt – blockiert von den Interessen der fossilen Industrie. Technologische Lösungen wie Geoengineering könnten den Klimawandel bremsen, sind aber riskant. Sind sie die letzte Option, die uns noch bleibt?
Deutschlands staatliche Erinnerungskultur entstand nicht aus moralischen, sondern aus geopolitischen Erwägungen. Was bis heute fehlt, ist eine ehrliche historische Aufarbeitung, die sich den Opfern des Nationalsozialismus und nicht dem deutschen Eigeninteresse verpflichtet fühlt.