Israel mag mit seinem US-gestützten Angriff auf den Iran seine militärische Überlegenheit bewiesen haben. Nichtsdestotrotz bleibt die alte Fantasie, durch immer weitere Kriege einen neuen Nahen Osten schaffen zu können, so unrealistisch und verhängnisvoll wie eh und je.
Vielfach wird angenommen, Donald Trump und Wladimir Putin verbinde ein gemeinsames konservatives Weltbild. In Wirklichkeit streben sie aber gar nicht in die Vergangenheit zurück, sondern treiben die antisoziale Logik unserer Gegenwart ins Extrem.
Der Sozialist Zohran Mamdani könnte der nächste Bürgermeister von New York werden. Seine Kampagne, die die Sorgen arbeitender Menschen anspricht und Establishment-Demokraten in Bedrängnis bringt, sollte ein Vorbild für die Linke sein, findet Jacobin-Gründer Bhaskar Sunkara.
Nein, wenn Unternehmen Medienkompetenz-Trainer anheuern, um ihre Beschäftigten über Fake News zu belehren, dann ist das keine »Initiative für Demokratie am Arbeitsplatz«.
Shoura Hashemi ist Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich. Im Interview erzählt sie, wie ihr Einsatz für iranische Frauen bejubelt, derselbe Einsatz für palästinensische Menschen aber angegriffen wurde, und wie die Gaza-Debatte sich wandelt.
Die Aufregung um das »Manifest« der SPD-Linken zeugt weniger von einer »Naivität« der Verfasser als von der zunehmenden Nervosität derjenigen, die noch immer die Illusion vom ehrenvollen Wertewesten verteidigen, findet Ole Nymoen.
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Die Vergesellschaftung von Wohnraum ist längst in aller Munde. Ein neues Gutachten zeigt jetzt: Der aktuelle Rechtsrahmen erlaubt es auch, Energiekonzerne zu vergesellschaften und damit eine gerechte Energiewende voranzutreiben.
Supermarkt-Riesen treiben die Preise bewusst in die Höhe – am stärksten bei Billigprodukten. Die Konsequenz: ein Comeback der Ernährungsarmut.
Einige linke Autoren argumentieren, die Konzentration von Macht in den Händen von Tech-Baronen markiere einen Übergang zum »Neofeudalismus«. Doch was wir erleben, ist in Wahrheit eher eine Verschiebung innerhalb des Kapitalismus als über ihn hinaus.
Nach eigener Darstellung führt die Trump-Regierung in Los Angeles einen existenziellen Kampf gegen Aufständische. In Wirklichkeit hat sie dieses zynische Spektakel selbst erzeugt, um von ihren zahlreichen politischen Fehlschlägen abzulenken.
Die zwölf Aktivisten, die versuchten, die israelische Blockade zu durchbrechen, befinden sich in israelischem Gewahrsam und warten darauf, ausgewiesen zu werden. Doch auch wenn sie die Küste nicht erreicht haben, haben sie es geschafft, dass alle Augen wieder auf Gaza gerichtet sind.
Der Faschismus kehrt nicht zurück, er mutiert – so die Kernthese des neuen Buches von Alberto Toscano. Warum historische Analogien oft in die Irre führen und wie er die Rechte von heute einordnet, erklärt er im Gespräch.
Die Fortschrittsskepsis von Denkern wie Walter Benjamin endet in einer Sackgasse, argumentiert Samuel Farber in der aktuellen Ausgabe von JACOBIN. Michael Löwy widerspricht: Der kapitalistische Fortschrittsbegriff bedroht das menschliche Überleben. Eine Replik.
Am Übergang zwischen Mittelalter und Neuzeit ereignete sich in Deutschland ein gewaltiger Klassenkampf: der Bauernkrieg. Lange vor der französischen Revolution wollten die Aufständischen die Herrschaft des Adels zu Fall bringen. Ihre Revolte breitete sich rasant aus – und wurde aufs blutigste niedergeschlagen.
Die Debatte über den 8. Mai drehte sich vor allem um die Frage, ob russische Staatsvertreter an den Gedenkfeiern teilnehmen dürfen. Dieser Fokus droht auszublenden, wofür der Tag der Befreiung wirklich steht und wie relevant er in einer Zeit wachsender rechtsextremer Bedrohungen bleibt.
Finanzkonzerne drängen an Schulen und verkaufen Werbung für ihre Geschäftsmodelle als neutrale und alternativlose »Finanzbildung«. Eine an den Lebensrealitäten und Zukunftssorgen von Jugendlichen orientierte ökonomische Bildung sieht anders aus.
In der aktuellen Wehrpflicht-Debatte wird immer wieder gefordert, auch Frauen sollen an der Waffe »Verantwortung« für ihr Land übernehmen. Das wäre ein frauenpolitischer Rückschritt.
Der Nährboden für die AfD im Osten war nicht der Verfall von Moral, sondern der Verfall von Fabriken. Kollektive Betriebsarbeit ist das beste Mittel, um diesen Nährboden auszutrocknen.