13. Dezember 2021
Gerade ist es ziemlich schmerzhaft, links zu sein. Doch wir haben auch ein paar gute Nachrichten.
»Das Erscheinen von JACOBIN ist ein helles Licht in dunklen Zeiten«, sagte Noam Chomsky einmal über unsere US-amerikanische Mutterzeitschrift. Seit dem Frühjahr 2020 arbeiten wir unter Pandemiebedingungen an der deutschsprachigen Ausgabe – mit dem Anspruch, ein hochwertiges und lesbares linkes Magazin zu produzieren.
Mittlerweile haben wir sieben Ausgaben gedruckt und mehr als 600 Artikel auf Jacobin.de veröffentlicht. Wir haben aktuell über 5.000 Abonnentinnen und Abonnenten und zählen monatliche Online-Aufrufe im sechsstelligen Bereich. Dieses Pensum und diese Reichweite wären nicht möglich gewesen ohne die Ehrenamtlichen, die uns von Anfang an beraten und unterstützen – sei es im Design, bei Übersetzungen, mit eigenen Artikeln oder einer hilfreichen Kritik.
Alles, was wir tun, finanzieren wir über Abos und Buchverkäufe. Das verschafft uns die nötige publizistische und politische Freiheit, auch dann sozialistisch und kritisch zu schreiben, wenn andere etwas lieber unter den Teppich kehren würden.
Unsere Reichweite steigt von Monat zu Monat, ist verglichen mit den großen Medienkonzernen aber natürlich noch immer bescheiden. Wir wollen uns nicht darauf ausruhen, für einen kleinen Kreis von Interessierten zu publizieren. Es ist genau dieser Modus, der die Linke derzeit zum Scheitern verurteilt: ein absoluter Fokus auf die eigene, einzig wahre Weisheit. Statt gegen gemeinsame äußere Gegner, geht es ausdauernd gegen die Nächsten, verbissen im ständigen Kampf zwischen Strömungen, Grüppchen und Sekten, den Blick für die Menschen außerhalb des eigenen Ladens seit langem verstellt. Diese selbstbezogene, letztlich misstrauische Kultur wollen wir überwinden und wieder auf gemeinsame Ziele orientieren.
Auf dem langen Weg zum Sozialismus gibt es keine Abkürzungen. Stattdessen lauern jede Menge Hürden, von denen wir mitunter nur eine leise Ahnung haben. Wir sind realistisch genug, um zu wissen, dass wir noch ganz am Anfang stehen. Aber wir wissen auch, dass die Bedingungen für den Sozialismus noch immer vorhanden sind.
Wir zeigen Möglichkeiten auf, wie wir mehr Lebensbereiche demokratisieren können, um die freie Entfaltung der Einzelnen zu ermöglichen. Dabei wollen wir auch jene Bereiche demokratisieren, vor denen Liberale zurückschrecken – allen voran die Wirtschaft. Gerade in Zeiten von Niederlagen verstehen wir es als unsere Aufgabe, Orientierung zu geben, wie es vernünftiger und gerechter zugehen könnte, wie wir anders produzieren und leben können, sodass wir und unser Planet nicht draufgehen müssen.
Wenn Du unsere Arbeit als unabhängiges, sozialistisches Magazin sinnvoll findest, dann verschenke ein JACOBIN-Abo – an Deine liebsten Genossinnen, an Deine Mama oder an einen Freund.
Vielen Dank für Deine Unterstützung!