24. Oktober 2020
1975 organisierten die Frauen Islands einen Streik. Sie gingen nicht zur Arbeit, sie kümmerten sich nicht um den Haushalt. Und sie zeigten: Um erfolgreich zu kämpfen, muss Feminismus auch Klassenkampf sein.
Am Tag des Streiks versammelten sich 25 000 Frauen in Reykjavík. Aber auch anderswo in Island wurde gestreikt.
»Die Frauen wachen auf. Sie wissen, dass die Männer die Welt seit jeher beherrschen. Und was war das für eine Welt?« Diese Worte stammen von Aðalheiður Bjarnfreðsdóttir, einer 54-jährigen Haushaltshilfe, die an einem ungewöhnlich warmen Nachmittag im Herbst 1975 auf Reykjaviks zentralem Platz vor 25 000 Frauen aus allen Gesellschaftsschichten eine Rede hielt. Sie alle, wie 90 Prozent der weiblichen Bevölkerung Islands, legten an diesem Tag die Arbeit nieder, um zu zeigen, wie groß ihr Anteil an der Wirtschaftskraft des Landes war. Ob sie ihre Arbeit in einer Schule, in einer Fabrik, am Schreibtisch oder im Haushalt verrichteten, machte keinen Unterschied. Die Frauen waren entschlossen zu beweisen, wie wichtig sie sind.
Der Frauenstreik vom 24. Oktober 1975, oder »Frauenruhetag« wie er von weniger radikalen Unterstützerinnen genannt wurde, war in diesem Sinn ein Erfolg. Die Aktion brachte die Wirtschaft zum Stillstand und führte Island damit vor Augen, wie sehr es von der Arbeit der Frauen des Landes abhängig war. Die überdurchschnittlich große Beteiligung von Frauen mündete in einer Ära steigender politischer Partizipation von Frauen, die dazu beitrug, dass Island international den Ruf erlangte, in Sachen Geschlechtergerechtigkeit besonders fortschrittlich zu sein. Jedoch profitierten nicht alle Frauen von dem Streik in gleichem Maße und seine Bedeutung für diejenigen Frauen, für die er hätte Verbesserungen erstreiken sollen, bleibt stark umstritten.
Die Idee für einen nationalen Frauenstreik entstand nicht einfach so, es brauchte einiges an Organisation. Der Plan entstand innerhalb der isländischen Rødstrømpern (Rote Socken), einer radikal-feministischen Bewegung, die 1970 von einer Gruppe von jungen Frauen gegründet wurde. Viele von ihnen kamen aus der Mittelschicht, waren gut ausgebildet und in den verschiedensten Bereichen tätig, etwa in der Lehre, der Verwaltung oder der Kunst.
Viele dieser Frauen hatten im Ausland gelebt und waren so mit feministischen Bewegungen in Kontakt gekommen, auch der Name der Roten Socken geht zurück auf eine Gruppe, die sich bereits 1969 in New York gegründet hatte. Im April 1970 protestierte eine dänische Gruppe namens Rodstrompere auf der größten Einkaufsmeile Kopenhagens in roten Strümpfen und großen Hüten und am 1. Mai gab es einen Aufruf im isländischen Nationalradio, der Frauen »in roten Strümpfen« dazu bewegen sollte, sich den Märschen zum Arbeiterkampftag anzuschließen.
Während der 1970er führten die Roten Socken in Island den Kampf für reproduktive Rechte und für die Rechte von Frauen auf dem Arbeitsmarkt an. Sie setzten sich für sexuelle Aufklärung, Legalisierung von Abtreibungen, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit und ihre Anerkennung auf dem Arbeitsmarkt als Alleinverdienerinnen ein. Im Vergleich zu den etablierten Frauengruppen ließ sich diese Bewegung dem linken Spektrum zuordnen und sie entwickelte sich noch stärker in diese Richtung als vermehrt sozialistische und kommunistische Frauen der Bewegung beitraten.
Gleich bei der ersten Versammlung der Roten Socken im Jahr 1970 wurde eine Resolution vorgestellt, die einen Frauenstreik vorsah. Die Idee war nicht neu, denn im selben Jahr wurde in den USA der Frauenstreik für Gleichberechtigung anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts veranstaltet. Die Organisatorinnen reisten in verschiedene europäische Länder, um von ihrer Aktion zu berichten, so auch nach Skandinavien, wo viele isländische Frauen ausgebildet worden waren. Aber in Island selbst blieb der Frauenstreik eine Utopie bis die UN das Jahr 1975 zum »Jahr der Frau« erklärte.
Die isländischen Vorbereitungen auf das Internationale Jahr der Frau begannen im Frühjahr 1974. Im Juni veranstalteten dann drei Frauenorganisationen – der Verband der Frauenorganisationen, die isländische Frauenrechtsorganisation und der Verein isländischer Studentinnen – ein Treffen mit Aktivistinnen anderer Interessengruppen, um Aktionen zu planen, und dort brachte die Repräsentantin der Roten Socken, Vilborg Sigurðardóttir, die Idee eines Frauenstreiks ein.
Der Vorschlag wurde jedoch von den anderen Gruppen abgelehnt und zeitweise auf Eis gelegt. Diese Entwicklung bremste die Bestrebungen der Roten Socken nicht. Sie starteten das Internationale Jahr der Frau im Januar 1975 mit einer Konferenz in Kooperation mit den Gewerkschaften, die sich mit der Situation von Frauen auseinandersetzen sollte, die in Berufen arbeiteten, in denen nur der Mindestlohn gezahlt wurde. Die Idee eines Frauenstreiks stieß dort bei den prekär beschäftigten Frauen auf Zustimmung. Es wurde eine Resolution verabschiedet, die forderte, dass alle isländischen Frauen einen Tag lang ihre Arbeit niederlegen sollten, um darauf aufmerksam zu machen, was Frauen an Erwerbs- und Reproduktionsarbeit leisteten.
Die Frauen der Gewerkschaften waren enthusiastisch und erfuhren beachtliche Unterstützung nachdem sich die Idee des Streiks durch Mund-zu-Mund-Propaganda verbreitet hatte. Im Mai 1975 beauftragte das Büro des Premierministers ein Komitee für das Internationale Jahr der Frau, indem neben Gewerkschafterinnen und Mitgliedern etablierter Frauenorganisationen auch Vertreterinnen aus dem radikalen Spektrum, wie etwa auch die Roten Socken, repräsentiert waren.
Im Juni 1975 organisierte dieses Komitee eine Konferenz, um eine Veranstaltung für den Herbst zu planen. Dort wurde erneut eine Resolution verabschiedet, die einen Streik einforderte. Dieses Mal wurde das Anliegen von acht Repräsentantinnen unterschiedlicher Gruppen vorgebracht, um eine möglichst breite Zustimmung zu erlangen. Darunter waren Liberale und Konservative, Lehrerinnen, Angestellte und Alleinerziehende.
Die Resolution wurde verabschiedet, jedoch mussten Abstriche gemacht werden. Manche der konservativen Frauen empfanden das Wort »Streik« (»Verkfall« auf Isländisch) als zu radikal. Um Solidarität und Beteiligung des kompletten politischen Spektrums sicherzustellen, einigte man sich bei der Konferenz im Juni stattdessen auf einen »Frauenruhetag«. Als Anspielung auf die Wurzeln des Internationalen Jahrs der Frau wählten sie den Tag der Vereinten Nationen – den 24. Oktober – für den »Kvennafri«, den Frauenruhetag. Wie die Historikerin Kristín Svava Tómasdóttir betont, wurde der Tag oftmals dennoch als Frauenstreik oder »Kvennaverkfall« beschrieben.
Für die Roten Socken war es nach wie vor ein Streik, obwohl der Name geändert worden war – und die linke Presse schloss sich dieser Darstellung an. Alþýðublaðið, die Zeitung der sozialdemokratischen Partei, erklärte, dass die männlichen Arbeiter den Streik nicht brechen würden, wenn sie etwa das Telefon klingeln lassen würden, weil die weibliche Rezeptionistin am Streik teilnahm. Dennoch gab es in der Bevölkerung unter den Männern Verwirrung darüber, ob es ihnen erlaubt werden würde, am 24. Oktober die Rolle von Frauen am Arbeitsplatz einzunehmen.
Die Planungen schritten trotzdem weiter voran. Mittlerweile hatten sich viele Gewerkschafterinnen und feministische Aktivistinnen angeschlossen. Die acht Frauen, die den Streik vorgeschlagen hatten, bildeten einen Koordinierungskreis, der dann alle weiteren Gruppen dazu aufrief, eine Repräsentantin für ein gemeinsames Komitee zu nominieren, welches fünfzig Mitglieder umfasste. Im September gründete diese Gruppe ein Komitee, das für die Abwicklung des Streiktags selbst zuständig war, sowie fünf Arbeitsgruppen: eine kümmerte sich um die Koordinierung mit Streiks außerhalb der Hauptstadt, die weiteren vier waren für Werbung, Presse, Spendensammlung und das Programm zuständig.
Das Spendensammlungskomitee produzierte Sticker zum Verkauf und kontaktierte Gewerkschaften und Organisationen, um finanzielle Unterstützung zu generieren. Die Gewerkschaft für Hausangestellte und Pflegekräfte, Sókn, war die erste, die das Komitee finanziell unterstützte, obwohl ihre Gewerkschaftsmitglieder von den niedrigsten Löhnen im Land lebten. Mit Postern und Flyern verbreitete man das Hauptargument für den Streik: Der Beitrag, den Frauen zur Wirtschaftskraft des Landes leisteten, wurde zu geringgeschätzt. Frauen erhielten für die gleiche Arbeit weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen und waren in den Verhandlungsrunden des Isländischen Gewerkschaftsbundes (ASÍ) nicht repräsentiert. Auf den Flyern wurde verstärkt auch auf die fehlende Unterstützung von arbeitenden Müttern verwiesen wie auch auf die Unterbewertung des Beitrags den Bäuerinnen und Hausfrauen leisteten.
Dutzende Frauen arbeiteten zwischen September und Oktober 1975 unermüdlich, um den Frauenruhetag zu organisieren, und sie wurden in ihrem Unterfangen von Medien und auch vielen Arbeitgebern unterstützt. Es gab aber auch Versuche, den Streik zu behindern, etwa durch herablassende Kommentare – so fragten einige beispielsweise, ob der Frauenruhetag auch in den Schlafzimmern gelte – oder das Verbreiten von Gerüchten, dass Frauen ihre Jobs verlieren würden, wenn sie am Frauenruhetag nicht zur Arbeit erschienen. Diese Bemühungen blieben jedoch größtenteils ohne Erfolg.
Es wird angenommen, dass 90 Prozent der Frauen in Island am 24. Oktober 1975 nicht zur Arbeit gegangen sind. Der Streik brachte die isländische Wirtschaft zum Stillstand. Schulen, Kindergärten, Geschäfte und Fabriken blieben geschlossen und Männer mussten einspringen und entweder zu Hause blieben oder die Kinder mit zur Arbeit nehmen. Über ganz Island verteilt wurden über zwanzig Streiks organisiert, aber die größte Veranstaltung fand auf dem Lækjartorg statt, dem zentralen Platz in Reykjavik. 25 000 Frauen nahmen teil, beinahe die Hälfte der weiblichen Bevölkerung der Hauptstadt.
Auf der Bühne eröffnete eine Mädchen-Blaskapelle den Streik, es gab Theateraufführungen, gemeinsames Singen und Ansprachen von den einzigen weiblichen Abgeordneten, Svava Jakobsdóttir und Sigurlaug Bjarnadóttir, sowie Reden von Björg Einarsdottir, einer Verkäuferin, Asthildur Olafsdottir, einer Hausfrau, und Aðalheiður Bjarnfreðsdóttir, einer Hausangestellten. Es war Aðalheiður, die die Herzen und den Verstand des Publikums erreichte. Sie hatte keine Rede verfasst, sondern sprach frei über die Behandlung von Frauen an ihrem Arbeitsplatz. Man betrachtete sie als Hilfsarbeiterinnen, die man einsetzte, wenn es nötig war, und andernfalls wieder nach Hause schickte. Aðalheiður glaubte, dass Frauen eine Kraft der Veränderung seien und sich ihre Bemühungen und ihre Solidarität in Zukunft bezahlt machen würden. Ihre Worte sind bis heute in Erinnerung geblieben.
Aðalheiður Bjarnfreðsdóttirs Prophezeiungen haben sich als wahr erwiesen, wenn man sich vor Augen führt, dass der Frauenstreik einen wichtigen Teil zur Identität Islands als Vorreiter in Sachen Geschlechtergerechtigkeit beiträgt. In den ausländischen Medien wird Island meist als positives Beispiel hervorgehoben. So erinnerte etwa Angela Davis bei einer Konferenz zum Thema Gewalt gegen Frauen im Jahr 2018 an den Frauenstreik, der im Kontrast stehen würde zu der misslichen Lage, in der sich ihr Heimatland, die USA, befände.
Trotz dieser positiven Darstellung ist schwer zu bemessen, wie sich der Streik konkret auf das Leben von Frauen ausgewirkt hat. Durch den Streik wurde auf die Ungerechtigkeiten, die Frauen erleben, aufmerksam gemacht und am 24.Oktober 1975 berichteten die meisten Medien über dieses Ereignis. Zwei nationale Tageszeitungen veröffentlichten bereits im Vorfeld, und auch nach dem Streik, Beiträge, die das Thema der Geschlechtergerechtigkeit ausgiebig beleuchteten und sich damit befassten. Der Streik führte auch dazu, dass Frauen zusammenarbeiteten, die sich uneinig darüber waren, mit welcher Strategie man am besten für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit kämpfen sollte.
Die Roten Socken waren jedoch unentschieden was den Effekt des Streiks und des Internationalen Jahrs der Frau allgemein anbelangt. In 1978 führte das sozialdemokratische Blatt Alþýðublaðið Interviews mit drei Frauen der Bewegung der Roten Socken, Vilborg Dagbjartsdóttir, Vilborg Harðardóttir, und Guðrún Helgadóttir. Gegen Ende des Gesprächs fragte die Interviewerin welche Abstriche sie als Bewegung machen mussten, um Solidarität unter den verschiedenen Gruppen zu schaffen, und welche Auswirkungen das für die Gruppe gehabt habe. Darauf antwortete Vilborg Dagbjartsdóttir: »Es hat die Bewegung enorm geschwächt«.
Ihre Namensvetterin, Vilborg Harðardóttir, fügte hinzu, dass sich die Verbreitung des Streiks negativ auf die Gruppe ausgewirkt hatte und auch auf die Frauen, die sie zu politisieren versuchten. Die Roten Socken wollten die Frauen, die zur Arbeiterinnenklasse gehörten, dazu ermächtigen, sich politisch zu engagieren und eine feministische Bewegung zu gründen, die in den sozial schwächeren Schichten der Gesellschaft verwurzelt war. Anstatt dessen führte der Wechsel des Titels von Frauenstreik zu Frauenruhetag ihrer Ansicht nach dazu, dass die Aktion ihre politische Dynamik verlor.
Wenn Frauen ihre Kinder zum alljährlichen isländischen Nationalfeiertag mitbrachten, käme das dem Charakter der Veranstaltung sehr ähnlich, so Guðrún Helgadóttir. Als sie im Jahr 1978 auf den Streik zurückblickte, stellte der Frauenruhetag für sie keinen tatsächlichen Kampf für die Anerkennung des Werts von Frauen dar. Aber Vilborg Dagbjartsdóttir gab zu bedenken, dass das Event zumindest die Frauen erreicht habe, die vorher nie an politischen Aktionen teilgenommen hatten. »In der Realität war der ›Frauenruhetag‹ nicht gut koordiniert, ohne Fokus, kraftlos und eigentlich nur eine Show. Trotzdem war er Anlass dafür, dass Frauen realisierten, dass sie die Macht haben, um die Gesellschaft zu verändern, dass sie viele waren, und dass sie stark waren. Sie erkannten, dass sie solidarisch miteinander sein konnten.«
Es war wohl dieses Gefühl von Solidarität das bald zu einem ernstzunehmenden Anstieg des Anteils von Frauen in der Politik führte. Im Jahr 1980 wurde Island das erste Land, das eine Präsidentin wählte: Vigdís Finnbogadóttir. Zwei Jahre später 1982 wurde bei den Kommunalwahlen in Reykjavik eine reine Frauenliste aufgestellt, darunter auch Mitglieder der Roten Socken. 1983 gründeten manche dieser Frauen eine neue politische Partei namens Kvennalistinn, Frauenallianz, die zwischen 1983 und 1999 für das Parlament antrat, als sie in der sozialdemokratischen Koalitionspartei Samfylkingin aufging.
Die Historikerin Kristín Jónsdóttir hat auf die Bedeutung dieser beiden Parteien innerhalb der isländischen Politik verwiesen. Es sei ihr Verdienst gewesen, dass Themen wie sexuelle Gewalt, die in der Öffentlichkeit und der Politik als private Angelegenheit galten, nun besprochen wurden. Sie kämpften für Kindertagesbetreuung, längere Elternzeiten und Frauenhäuser. Während dieser Periode vergrößerte sich im Parlament außerdem der Frauenanteil von 5 Prozent im Jahr 1983 auf 25 Prozent im Jahr 1995.
Der Frauentag beeinflusste auch internationale feministische Bewegungen. Seit 1975 wurde die Veranstaltung fünf Mal wiederholt: 1985, 2005, 2010, 2016 und 2018. Obwohl die Teilnehmerinnenzahl nie wieder das Level von 1975 erreichte, beharrt die Historikerin Valgerður Pálmadóttir darauf, dass diese Fortführung des Streiks das nationale und internationale Vermächtnis dieses Ereignisses gesichert haben. Tatsächlich hat sich die Idee des Streiks verbreitet. Im Oktober 2016 streikten polnische Frauen, die sich auf die Tradition des isländischen Protests von 1975 beriefen, gegen einen Gesetzesentwurf, der Abtreibungen verbieten sollte. Ein paar Tage später organisierten Frauen in Argentinien einen einstündigen nationalen Frauenstreik, um auf die Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. Seitdem wurde der internationale Frauenstreik in fünfzig Ländern der Welt veranstaltet.
Auf nationaler Ebene, stellt es sich so dar, dass der Frauenruhetag oder Frauenstreik den Beginn einer Bewegung markiert, die es geschafft hat, die gläserne Decke in der Politik und im Beruf für Frauen aus der Mittelklasse anzuheben. Deutlich geringer sind die Gewinne für Frauen, die im Niedriglohnsektor tätig sind – auch wenn es den Gewerkschafterinnen und den Roten Socken gerade darum ging, als sie das Internationale Jahr der Frau vorbereiteten. »Immer schneller rennen müssen, um am gleichen Ort zu bleiben«, so beschreibt Sólveig Anna Jónsdóttir, die Vorsitzende der Gewerkschaft Efling, die Arbeit von Frauen im Niedriglohnsektor in Island heute. Für sie hat sich die gläserne Decke auch 45 Jahre nach dem Streik nicht gehoben.
Íris Ellenberger ist Historikerin und lehrt an der Universität Island.