16. Dezember 2025
Deutschland soll kriegstüchtig werden – vorgeblich, um die Demokratie zu retten. Doch wie die Geschichte kriegseuphorischer deutscher Intellektueller während des Ersten Weltkriegs zeigt, bereitet das militaristische Denken im Gegenteil gerade dem Faschismus den Boden.

Vom Ersten Weltkrieg ertüchtigte Freikorps in der Weimarer Republik.
Betrachtet man die derzeitige Politik in Deutschland, könnte man glatt auf die Idee kommen, es stecke ein Plan dahinter: Die Regierenden arbeiten scheinbar nach Kräften daran, nicht nur die AfD an die Macht zu bringen, sondern ihr auch ein möglichst schlagkräftiges Militär zu übergeben.
Nun schon die zweite Bundesregierung in Folge fordert, das ganze Land solle kriegstüchtig werden. Die Politik erklärt die Aufrüstung zur Priorität und baut den Sozialstaat weiter ab: Wasser auf den Mühlen der AfD, die behauptet, sich um die alltäglichen Belange der kleinen Leute zu kümmern. Und vor dem Hintergrund des Erfolgs der AfD setzt sich der Rechtsruck der liberalen Mitte und die Radikalisierung des Merz-Konservatismus mit seiner rassistischen Law-and-Order-Rhetorik fort – wie um künftige blau-schwarze Koalitionen anzubahnen.
Doch auch wenn nicht wirklich ein solcher Plan verfolgt wird, könnte am Ende genau dasselbe dabei herauskommen. Denn was passiert, wenn Kriegsideologie und radikalisierter Konservatismus zusammenfallen, ließ sich schon im 20. Jahrhundert beobachten: Deutsche Intellektuelle bereiteten damals mit ihrer Idealisierung der Kriegstüchtigkeit im Ersten Weltkrieg und mit ihrem Hass auf alle Abweichung den Faschismus vor.
»Die Veteranen, die sowohl in Italien als auch in Deutschland die ersten faschistischen Schlägertrupps der 1920er Jahre bilden würden, gewöhnten sich in den Schützengräben an eine nie dagewesene Brutalisierung der Politik.«
Wenn von der deutschen Kriegseuphorie im Sommer 1914 – dem sogenannten »Augusterlebnis« – die Rede ist, haben die meisten wohl das Bild von aus Zügen winkenden Soldaten vor Augen. Doch während diese ikonische Fotografie eine gestellte Propagandaaufnahme ist, war die Kriegsbegeisterung zumindest unter deutschen Intellektuellen wie dem Soziologen Werner von Sombart oder den Schriftstellern Ernst Jünger und Thomas Mann ein reales Phänomen. Den Krieg betrachteten viele von ihnen als Lehrmeister eines neu erwachten deutschen Heldentums.
Als Pädagoge sollte sich der Krieg tatsächlich entpuppen: die Veteranen, die sowohl in Italien als auch in Deutschland die ersten faschistischen Schlägertrupps der 1920er Jahre bilden würden, gewöhnten sich in den Schützengräben an eine nie dagewesene Brutalisierung der Politik. Der Erste Weltkrieg bereitete mit seiner subjektiven Verrohung den Faschismus vor. Die kriegsbegeisterten Intellektuellen boten ideologische Schützenhilfe. Gerade in den Zurichtungen des Krieges und der Brutalisierung der Politik formierte sich die Ideologie der faschistischen Regime, die in Italien 1922 und in Deutschland 1933 an die Macht kamen.
Die ideologische Rechtfertigung des Krieges als einem notwendigen Verteidigungskrieg gegen einen übermächtigen Feind diente nicht nur der moralischen Legitimation der imperialistischen Kriegsziele. Die Kriegsideologie, wie sie von deutschen Intellektuellen verbreitet wurde, diente auch der Eliminierung sozialer Widersprüche im Inneren. Die Interessen und Bedürfnisse des Einzelnen sollten ganz zugunsten des nationalen Projektes ausgelöscht werden.
Der wohl bekannteste deutsche Kriegsideologe des 20. Jahrhunderts, Ernst Jünger, schwärmte davon, wie im Krieg das Individuum ganz in der Schicksalsgemeinschaft der Nation aufgehen würde. Jegliche individuellen Interessen und Bedürfnisse, die die bürgerliche Gesellschaft verweichlicht hätten, würden zurücktreten hinter der großen Aufgabe der Gemeinschaft.
Ähnlich erfreut über die neugewonnene nationale Einigkeit zeigte sich der ehemalige Marxist Werner von Sombart, der zehn Jahre zuvor eine bahnbrechende soziologische Studie des Kapitalismus verfasst hatte. Er sah im Ersten Weltkrieg die Konfrontation zwischen einem »englischen Händlergeist« und einem »deutschen Heldengeist«. Ersterer orientiere sich an partikularen und materiellen Interessen, während letzterer sich durch seinen überindividuellen, nationalen Charakter auszeichne und sich im Krieg erst wieder entfalten könne.
»Das größte Problem sahen Intellektuelle wie Sombart und Jünger im ›Komfortismus‹ der Moderne. Die Annehmlichkeiten moderner Technik, die Möglichkeiten zum Konsum und zur Zerstreuung hätten dazu geführt, dass ›der ganze Volkskörper verfault‹.«
Folgerichtig verdammt er auch jede demokratische Form der Politik als »Interessenpolitik«. Gefährdet sei der deutsche Heldengeist nämlich nicht nur von außen, sondern auch und gerade von innen: durch die Sozialisten, die mit ihren aus der französischen Revolution von 1789 gespeisten Idealen die Einigkeit der Nation gefährden würden.
Auch Thomas Mann erging sich zu Beginn des Krieges in Überlegungen zu einer Konfrontation zwischen der westlichen Zivilisation, vertreten durch Großbritannien und Frankreich, und der deutschen Kultur. Die Politik – also die demokratische Aushandlung sozialer Widersprüche – sei Sache der Zivilisation. Die deutsche Kultur hingegen gründe sich auf ihre Moral.
Jahre später, als sich der Nebel des Krieges längst gelichtet hatte, musste Mann eingestehen, dass er hier genau wie Sombart und Jünger eine Dichotomie vertreten hatte, die die republikanische »Gesellschaft« der kultisch-völkischen »Gemeinschaft« gegenüberstellt und verdammt. Frankreich, als Erbfeind der Deutschen, das sich als Republik auf seine revolutionäre Tradition berief und somit seinen Gründungsakt gerade im demokratischen Aufbegehren sah, war dabei der Prototyp von Zivilisation und »Gesellschaft«. Der nationalen »Gemeinschaft« Deutschlands, vormals Flickenteppich hunderter Fürstentümer und ohne politisches Gründungsmoment, blieb nur der Bezug auf eine mystifizierte Kultur, die sich eher aus kultischer und aristokratischer Tradition ergab und so dezidiert antipolitisch war.
Während die kapitalistische Vergesellschaftung samt Vereinzelung und sich zuspitzenden Klassenkämpfen sowie der Parlamentarismus auch in Deutschland Einzug hielten, sahen konservative Intellektuelle im Krieg eine Möglichkeit, zur nationalen Einheit zurückzukehren. Im überpersönlichen Projekt der deutschen Schicksalsgemeinschaft sollten sich alle sozialen Widersprüche in Luft auflösen.
Der Krieg verlangte nach Einigkeit im Inneren, und so wurde er zum Instrument der sozialen Kontrolle. In diesem Sinne ist auch der Ausruf von Kaiser Wilhelm II. in seiner berühmten Balkonrede zu verstehen: »Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche.« Die antidemokratische Hetze der Intellektuellen gegen jeden inneren Widerspruch folgte derselben homogenisierenden Logik des Krieges. Anti-Marxismus und antidemokratische Ablehnung der Ideen von 1789 waren zentrale Elemente ihrer Kriegsideologie, denn eine plurale Demokratie – oder noch schlimmer: eine aufmüpfige Arbeiterbewegung – waren nur Störelemente an der Heimatfront.
1935 erklärte Georgi Dimitroff, der frisch gewählte Generalsekretär der Kommunistischen Internationale, dass der europäische Faschismus die Funktion übernehme, die drohenden Revolutionen der Arbeiterklasse zu verhindern. Spätestens seitdem gilt die rigorose Homogenisierung und das ideologische Einstampfen aller sozialen Widersprüche und Kämpfe in der marxistischen Theorietradition als ein Hauptmerkmal des Faschismus.
Das ist jedoch nicht das einzige Element faschistischer Ideologie, das sich in der Kriegsideologie deutscher Intellektueller im Ersten Weltkrieg vorbereitete. Zieht man die Matrix an Merkmalen heran, die der italienische Schriftsteller und Philosoph Umberto Eco entworfen hat, um den »Ur-Faschismus« zu charakterisieren, lassen sich noch einige weitere Elemente identifizieren.
Neben der Angst vor Abweichung von der nationalen Einheit zeichnete sich die deutsche Kriegsideologie insbesondere durch ihre Ablehnung der Moderne aus. Wie Eco schreibt, versteckten die Faschisten, genau wie Sombart und Co., ihren Hass auf die demokratischen und pluralistischen Versprechen von 1789 hinter der Fassade eines Antikapitalismus, der die Ausrichtung an Zweckrationalität und »händlerischen Interessen« beklagte. Doch das größte Problem sahen Intellektuelle wie Sombart und Jünger im »Komfortismus« der Moderne. Die Annehmlichkeiten moderner Technik, die Möglichkeiten zum Konsum und zur Zerstreuung hätten dazu geführt, dass »der ganze Volkskörper verfault«.
Die Ablehnung der Moderne ist also nicht zuletzt als ein Hass auf alles vermeintlich Schwache und Verweichlichte zu verstehen. Ein Hass eben auch auf alles, was abweicht von der soldatisch-männlichen Norm des Helden und der rassistischen Norm des »gesunden Volkskörpers«. Auch wenn eugenische Vorstellungen zur Zeit des Ersten Weltkriegs ohnehin verbreitet waren, wird hier die Kontinuität zur Körper- und Todespolitik der Nationalsozialisten deutlich. Auch Jünger ergeht sich über die verweichlichte, oberflächliche Vorkriegsgesellschaft, die nun am Krieg endlich heilen und zu neuer Tiefe im deutschen Heldentum zurückfinden würde.
»So wie kriegsbegeisterte Intellektuelle einst eine Gedankenwelt schufen, die die Nazis dankbar aufnehmen würden, so könnten kriegsabgeklärte Medienpersönlichkeiten heute ein Mindset mitverantworten, dass es einer zukünftigen Rechtsregierung leicht macht.«
Dabei ist der Heldenkult, wie auch Eco anmerkt, mit der Verehrung des Todes verbunden. Das Heldentum, das durch die Ausbreitung des Händlergeistes fast schon ausgemerzt gewesen sei, kehre nun angesichts der Todesbedrohung des Krieges zurück. Der Tod trete im Krieg als Lehrmeister auf und verlange »Mut, männliche Sittlichkeit und das Opfer der ganzen Person«, so Jünger. Das Erlebnis des Krieges wird bei Jünger zu genau dem politischen Gründungserlebnis einer neuen Nation, das den Deutschen bisher fehlte: das Individuum verschwindet und ein wiederbelebter Typus des heldischen, abgehärteten Mannes ersteht aus der Konfrontation mit dem Tod und der überpersönlichen Erfahrung neugegründeter Einheit.
Das hier herbeifantasierte nationale Gründungsmoment fußt nicht wie in Frankreich auf der kollektiven Revolte gegen die Feudalherren, sondern auf der Abwertung alles Schwachen und Weiblichen, auf entfesselter Gewalt und auf der Auslöschung alles Individuellen zugunsten einer nationalen Transzendenzerfahrung.
Weil die Nation im heldenhaften Kampf entsteht, ist ihr Feind die einzige Quelle ihrer Identität, so Eco. Der Feind muss also zugleich vernichtet und immer wieder neu geschaffen werden. Deshalb nennt Eco als ein weiteres wesenhaftes Merkmal faschistischer Ideologie die Allgegenwart der feindlichen Bedrohung und Verschwörung. Auch in dieser wahnhaften Vorstellung des Feindes sowohl im Inneren als auch von außen gleichen sich Kriegsideologie und Faschismus. Sombart sah in seinem nur schlecht versteckten Antisemitismus Deutschland als den »letzte[n] Damm gegen die Schlammflut des Kommerzialismus, der sich über alle andern Völker entweder schon ergossen hat oder unaufhaltsam zu ergießen im Begriffe ist«. Der Anthropologe und Soziologe Max Scheeler behauptete, Deutschland sei die letzte Bastion gegen den westlichen, materialistischen Egoismus und gegen die »Massen aus dem Osten«.
Der Feind, so Eco, muss dabei jedoch nicht nur übermächtig und stark, sondern zugleich auch schwach und unterlegen erscheinen. Diesen Spagat vollführte insbesondere Sombart, wenn er vor dem Händlergeist warnte, der den deutschen Volkskörper bereits zersetzt habe und gleichzeitig das deutsche Heldentum herbeipredigte, das den verweichlichten und verwöhnten Zivilisationen Frankreichs und Großbritanniens in seiner Stärke haushoch überlegen sei. Auch Thomas Mann schlug in dieselbe Kerbe und porträtierte das feindliche Frankreich nicht nur als die Speerspitze der gegnerischen Zivilisation, sondern lästerte zugleich, Frankreich gebe sich »zart und liebreizend«, wie es sonst nur Damen tun würden.
Eco schildert, wie angesichts der Allgegenwart dieses gleichzeitig starken und schwachen Feindes der Krieg in der faschistischen Ideologie nie nur auf das Schlachtfeld begrenzt ist. Das ganze Leben wird zum permanenten Kampf, zum ständigen Versuch, den Sieg über die Schwächeren zu erringen und als Held daraus hervorzugehen. Besser lässt sich die Lust der deutschen Intellektuellen am Krieg und am Heldenkult nicht beschreiben.
Von einem direkten historischen Weg vom Ersten Weltkrieg in den Faschismus kann trotz alledem keine Rede sein. Geschichte ist ein offener Prozess und im »besten« Fall führen Kriege eben auch dazu, dass die Leute die Schnauze voll haben. Nach dem Ersten Weltkrieg kam es nicht umsonst zur Oktoberrevolution in Russland, zu Fabrikbesetzungen in Italien, zur Novemberrevolution in Deutschland und anderen revolutionären Versuchen. Und dennoch bildete die Kriegsideologie deutscher Konservativer im Ersten Weltkrieg in Kombination mit den im Krieg brutalisierten Männern aus den Schützengräben, mit ihrem Hass auf alles Schwache und all jene, die nicht gekämpft hatten, eine gefährliche Melange, die dem Faschismus in Deutschland und Italien einen fruchtbaren Boden bereitete.
Eine aufgerüstete Bundeswehr ist nicht das Heer des Deutschen Kaiserreichs, Militärhistoriker wie Sönke Neitzel sind nicht Ernst Jünger und die AfD ist nicht die NSDAP. Doch so wie kriegsbegeisterte Intellektuelle einst eine Gedankenwelt schufen, die die Nazis dankbar aufnehmen würden, so könnten kriegsabgeklärte Medienpersönlichkeiten heute ein Mindset mitverantworten, dass es einer zukünftigen Rechtsregierung leicht macht.
Heute trommeln die Konservativen zwar im Namen der Demokratie für den Krieg. Wenn wir aber den von Eco ausgebreiteten Merkmalen folgen, dann erkennen wir auch in der Gegenwart, wie sich in der deutschen Kriegsideologie Elemente faschistischer Ideologie ausprägen. Auch heute arbeiten sogenannte Sicherheitsexperten daran, ein Gefühl der Allgegenwart der feindlichen Bedrohung zu schaffen, wie zum Beispiel Neitzel, der durch die Talkshows zieht und davon redet, dass die nächsten drei Jahre »die gefährlichsten« werden.
Die Angst vor der Gefahr aus dem Osten dient ohnehin als zentrales Instrument, um Konsens über die Notwendigkeit der Aufrüstung herzustellen. Diese Aufrüstung wird wiederum – und auch das fällt unter Ecos Merkmale – ausschließlich unter dem Vorwand vorangetrieben, dass man sich verteidigen können müsse. Dass Deutschland als Führungsmacht in Europa zu einem militärischen global player werden will, bleibt unerwähnt. Nebenbei versucht man, wenn auch unbeholfen, den Heldenkult neu zu beleben, zum Beispiel mit der Wiedereinführung des Veteranentags.
Die Tendenz zur Homogenisierung des sozialen und politischen Raums, die Angst vor Abweichung findet heute wieder unter dem Motto der Feindmarkierung statt: Alle, die sich in Fragen von Militarisierung, Waffenlieferungen oder Staatsräson nicht zur Linie der Bundesregierung bekennen (egal ob Ampel oder Groko), werden wahlweise als Putin-Freunde oder Antisemiten abgestempelt. Nicht zuletzt waren die massiven Repressionen gegen die Palästina-solidarische Bewegung begleitet von rassistischem Gerede um importierten Antisemitismus und Abschiebungen in großem Stil. Hier zeigte sich deutlich, wie militärische Feindlogik und Faschisierung Hand in Hand gehen.
»Abgesehen davon, dass Kriege vor allem den Tod von Menschen bedeuten, die ihn weder wollen noch von ihm profitieren, führen sie eben auch zur Gewöhnung an Gewalt und an das Recht der starken Männer.«
Mit dem Vorhaben, die Gesellschaft als Ganze kriegstüchtig zu machen, verschiebt sich auch das alltägliche Leben. In Krankenhäusern wird der Ernstfall geprobt, beim Sozialen wird gespart, aber ins Militär investiert, in Universitäten wird Kriegsgerät entwickelt und mit der Bundeswehr kooperiert, die Jugend wird zum Wehrdienst verpflichtet. Damit wird die Erfüllung eines weiteren Merkmals von Ecos Liste angebahnt: das Leben wird zum permanenten Kampf.
In linken Debatten werden Faschisierung und Kriegstüchtigkeit eher selten in einem engen Zusammenhang diskutiert. Antimilitarismus und Antifaschismus erscheinen als zwei voneinander abgetrennte Kampffelder, die sich zuweilen sogar diametral gegenüberstehen, wenn es um die Frage geht, was denn nun das dringlichere Problem sei.
Damals wie heute gilt jedoch: Antifaschismus muss antimilitaristisch sein. Abgesehen davon, dass Kriege vor allem den Tod von Menschen bedeuten, die ihn weder wollen noch von ihm profitieren, führen sie eben auch zur Gewöhnung an Gewalt und an das Recht der starken Männer, sowie zur Beseitigung sozialer Kämpfe zugunsten der nationalen Einheit. Auch wenn die Bellizisten von heute die Kriegsvorbereitungen der Gegenwart mit dem Zweiten Weltkrieg vergleichen und ihr den Anstrich einer antifaschistischen Verteidigung der Demokratie geben wollen – wir sollten nicht vergessen, dass der Faschismus des 20. Jahrhunderts nicht zuletzt ein Ergebnis der Zurichtungen und der ideologischen Radikalisierung des Ersten Weltkriegs war.
Raul Rosenfelder studiert Politische Theorie in Frankfurt am Main und setzt sich dabei vor allem mit Autoritarismus, Militarisierung und rassistischer Versicherheitlichung auseinander.