19. Juli 2023
Content-Moderatoren bei Meta kämpfen in Kenia für bessere Löhne sowie Entschädigungen für Angestellte, die Videos begutachten müssen, die Mord, Vergewaltigung und Genozid zeigen. Meta wehrt sich gegen die Forderungen.
Das Foto zeigt in diesem Fall kein Gore, sondern zwei Badeurlauber am Strand.
Meta kriegt Probleme in Kenia. Im vergangenen Jahr wurden in dem Land drei Klagen gegen den Facebook-Mutterkonzern eingereicht. Die Fälle zeigen auf, wie sich das Unternehmen dagegen stäubt, mit Gewerkschaften zusammenzuarbeiten, um bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Im vergangenen Dezember verklagten zwei äthiopische Forscher Meta, weil das Unternehmen unterlassen hatte, extrem brutale Video- und Bildinhalte aus dem Tigray-Konflikt – dem Bürgerkrieg in Äthiopien, bei dem inzwischen über 600 Menschen ums Leben gekommen sind – angemessen zu moderieren und zu löschen.
Die Forscher Fisseha Tekle und Abrham Meareg reichten Klage in der kenianischen Hauptstadt Nairobi ein, wo Metas Content-Moderation ansässig ist. Meareg klagte, weil sein Vater, Professor Meareg Amare Abrham, ermordet wurde, nachdem seine Identität und sein Aufenthaltsort während des durch den Konflikt ausgelösten Online-Informationskriegs auf Facebook veröffentlicht worden waren.
Ein Gericht in Nairobi entschied, die Anklageschrift direkt an den Hauptsitz von Meta in Kalifornien zu schicken, da man keine physischen Büroräume des Unternehmens in Kenia ausfindig machen konnte. Das liegt daran, dass Meta eine Drittfirma namens Sama beauftragt hat, rund 150 Menschen in Nairobi und Umgebung zu beschäftigen. Diese sollen Inhalte für das Gebiet von Ostafrika bis zur Spitze Südafrikas moderieren – eine Region, in der fast 500 Millionen Menschen leben.
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Jody Ray ist Autor und Journalist und lebt in New Orleans.