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Cover der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«

Illustration: Jonathan Hoffboll

#22Die Partei, die wir brauchen

Parteien sind wieder in – auch unter Linken. Aber durch massenhaft Parteieintritte allein entsteht keine tragfähige sozialistische Organisation. Wie die Partei, die wir heute brauchen, aussehen könnte, skizzieren wir in unserer neuen Ausgabe.

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Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«

Vivek Chibber über den Sinn und Zweck einer linken Partei.

Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«
»So wie die Gewerkschaften für Arbeitsfrieden sorgen mussten, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren, mussten die Parteien als Grundlage für ihre Glaubwürdigkeit Wirtschaftswachstum liefern.«

Die Parteifrage

Die Wirkungslosigkeit der heutigen Linken ist kein Zufall, sondern Ergebnis ihrer Organisationsstruktur. Will sie neue Stärke aufbauen, muss sie diese von Grund auf ändern.

Von Vivek Chibber
»Ich habe den Eindruck, dass wir uns angesichts der immer stärker werdenden rechten Strömungen an einem entscheidenden politischen Wendepunkt befinden. Dieser Entwicklung möchte ich nicht tatenlos zusehen – ich will aktiv dagegenhalten und mich für eine offene, solidarische und demokratische Gesellschaft engagieren. Bisher habe ich bei keiner Partei das Gefühl gehabt, dass sie mein Wertesystem so konsequent widerspiegelt, dass eine Mitgliedschaft für mich infrage gekommen wäre. Anders bei der Linken. Ich möchte mich in unserem Bezirkskreis Charlottenburg-Nord dafür einsetzen, konkrete positive Veränderungen anzustoßen – sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene.«

50.000 neue Linke

Der Bundestagswahlkampf der Linken inspirierte zehntausende Menschen, in die Partei einzutreten. Wie werden sie an der Basis empfangen?

Von Pauline Jäckels
»Momentan steht die Linkspartei de facto außerhalb der derzeit wohl größten linken Mobilisierung der Welt.«

Glaubwürdigkeit hat ihren Preis

Im Angesicht des Genozids in Gaza muss jede linke Partei eindeutig auf der Seite der Opfer stehen – auch zum Preis kurzfristiger politischer Rückschläge.

Von Loren Balhorn
»Ach, linke Zentren können offene Orte sein, an denen man Sandwiches isst und gemeinsam Musik hört?«

Politik geht durch den Magen

Ein solidarisches Sozialleben an der Basis ist Voraussetzung für eine Linke, die über kurzfristige Hypes hinaus erfolgreich sein will.

Von Raul Zelik
Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«

Nils Kumkar schreibt in seinem Essay über richtige und falsche Polarisierung.

Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«
»Ein Angstgegner kann nicht ständig seinen Willen zur Zusammenarbeit bekunden.«

Der Angstgegner bestimmt das Spiel

Die extreme Rechte hat von Lenin gelernt, wie man die Menschen gegen das Establishment aufbringt. Eine Linke, die mit der Mitte verschmelzen will, kann dagegen nur verlieren.

Von Nils Kumkar
»Politik außerhalb von organisierten Parteien, Räten oder auch paramilitärischen Verbänden war unvorstellbar.«

Massenpolitik fürs Abozeitalter

Es gibt keinen Weg zurück zur Organisationskultur des 20. Jahrhunderts. Die Politik der Sozialen Netzwerke hat sich als Sackgasse erwiesen. Aber vielleicht ist da ein Mittelweg.

Von Anton Jäger
»Das ›Volk‹, fühlt sich nicht mehr vertreten, was einen seltsamen Zwischenraum schafft, der weder links noch rechts ist.«

Vom Populismus zur Politik

Der Populismusforscher Paolo Gerbaudo erklärt, warum Rechtspopulismus heute besser funktioniert als Linkspopulismus und welche Rolle die digitale Demokratie bei der Wiederbelebung der Parteikultur spielen könnte.

Interview mit Paolo Gerbaudo
»Wenn die Linke dann einmal regiert, dann sollte sie das in einer Weise tun, die nicht einfach nur ›weniger schlimm‹ ist.«

Drei Stufen zum Glück

Führt ein Weg von Sozialsprechstunden zum demokratischen Sozialismus?

Von Thomas Zimmermann
Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«

Nina Scholz beurteilt die Risiken und Chancen eines links geführten Berliner Senats.

Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«
»Bürokratische Apparate stehen bewegungsorientierten, klassenpolitischen und basisdemokratischen Prozessen diametral gegenüber.«

Sozialismus in einem Bundesland

Die Linke könnte 2026 bei der Berlin-Wahl triumphieren und sogar die Bürgermeisterin stellen. Aber hat sie auch das Zeug für einen grundsätzlichen Politikwechsel – oder droht sie, die Fehler früherer Regierungsbeteiligungen zu wiederholen?

Von Nina Scholz
»Gespräche an der Haustür oder am Infostand sind nicht dasselbe wie Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz, aber vieles lässt sich übertragen.«

Der lange Marsch durch die Betriebe

Will die Linke eine Klassenpartei werden, muss sie sich in der Arbeitswelt verankern. Doch es mangelt an konkreten Konzepten. Ein Vorschlag, wie linke Betriebsarbeit aussehen könnte.

Von Jonas Thiel
»Die Establishment-Demokraten zeigen sich als Feinde einer Politik, die die Arbeiterklasse in Städten wie New York so dringend braucht.«

Donald Trump oder Zohran Mamdani?

In der New Yorker Bürgermeisterwahl sind die Fronten geklärt: Während der Linke Zohran Mamdani in Umfragen führt, sucht der »Demokrat« Andrew Cuomo die Unterstützung Donald Trumps.

Von Nick French
»Das aktuell wohl wichtigste Projekt ist allerdings die Formulierung einer einheitlichen Linie für die Bundespartei.«

Nach dem Hype

Im Anschluss an die Sensationserfolge in Graz und Salzburg ging die KPÖ bei den Nationalratswahlen leer aus. Jetzt widmet sie sich dem Aufbau in der Breite, um in Zukunft für solche und noch größere Herausforderungen gewappnet zu sein.

Von Magdalena Berger
Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«

Astrid Zimmermann geht unbequemen Fragen über die Gewalt gegen Frauen nach.

Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«
»Die Forderung, politische Fragen ohne Emotionalisierung zu behandeln, ist berechtigt. Wenn das in der Konsequenz aber zu einer Nichtbeachtung der Frage der Gewalt führt, dann ist eben genau das ein Ausweis analytischer Schwäche.«

Gewalt ist keine Nebensache

Von Jahr zu Jahr verschlimmert sich die Gewalt gegen Frauen, obwohl ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit steigt. Das bringt einen Feminismus, der aufs Ökonomische allein setzt, an seine Grenzen.

Von Astrid Zimmermann
»Ginge es den europäischen Entscheidungsträgern um unsere Sicherheit im buchstäblichen Sinne, würden sie politische und diplomatische Maßnahmen viel eher in Betracht ziehen als Militarisierung, denn erstere versprechen mehr Erfolg«, schreibt Almut Rochowanski.

Mit Panzern gegen den Statusverlust

Die europäischen Eliten fürchten die multipolare Ordnung weit mehr, als es die amerikanischen tun. Denn die USA bleiben Großmacht. Aber welche Rolle spielt die EU dann noch in der Welt?

Von Almut Rochowanski
Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«
»Die traditionelle Elite fühlte sich schlicht nicht vertreten von Lula, einem Ex-Fabrikarbeiter aus einer armen Region Brasiliens.«

Brasilien sucht den nächsten Lula

2026 stehen in Brasilien Präsidentschaftswahlen an. Die extreme Rechte steht ohne ihre Galionsfigur da, weil Jair Bolsonaro nicht kandidieren darf. Doch auch die Linke ist auf der Suche nach einem charismatischen Nachfolger für Lula da Silva.

Von Olavo Passos de Souza
»Es gab weder Strom noch Wasser, und so verkauften die Einheimischen Teile ihres Landes für 15 Euro pro Quadratmeter, weil sie dachten, dort würden Parkplätze oder Ähnliches entstehen.«

Willkommen in Kushner-Albanien

Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner hat einen 1,4 Milliarden Dollar schweren Deal abgeschlossen, um die größte Insel Albaniens in ein Luxusresort umzubauen. Und das ist nicht der einzige Fall, in dem die Souveränität des Landes zum Verkauf steht.

Von Matt Broomfield
Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«
»Manche Leute glauben, man muss mehr Filme über Migranten machen und die müssen alle total empowernd sein. Da sind dann alle migrantischen Charaktere Ärzte oder so.«

»Ich möchte alles sein – aber kein Opfer«

Kurdwin Ayub macht Filme über Migration und Feminismus, die Klischees aufbrechen. Im Interview spricht sie darüber, warum man mit Mitleid niemanden ermächtigen kann.

Interview mit Kurdwin Ayub
»Der zeitgenössische Kapitalismus ist in vielerlei Hinsicht durch eine Destabilisierung der Kernfamilie als Standardform der Care-Arbeit gekennzeichnet.«

Keine Familie ist auch keine Lösung

Die Familie gilt vielen Linken als Stütze des Kapitalismus. Doch wer ihre Abschaffung fordert, verkennt das eigentliche Problem.

Von Evelina Johansson Wilén
Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #22 »Die Partei, die wir brauchen«

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