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Cover der JACOBIN Ausgabe #20 »Zurück zum Fortschritt«

Cover: Oleg Buyevsky

#20Zurück zum Fortschritt

Rechte Clowns und liberale Eliten begraben gerade die letzte Hoffnung auf Fortschritt. Im 20. Jahrhundert beflügelte sie die Menschen, in eine bessere Zukunft aufzubrechen. In unserer Jubiläumsausgabe bringen wir den Fortschritt zurück ins 21. Jahrhundert.

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Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #20 »Zurück zum Fortschritt«

»Fortschritt bedeutet die Beseitigung von unnötigem menschlichem Leid, das durch materielle Knappheit, Ungleichheit und die Machtlosigkeit der arbeitenden Menschen verursacht wird.«

Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #20 »Zurück zum Fortschritt«
»Nach Walter Benjamin wagen Revolutionäre einen ›Tigersprung ins Vergangene‹, indem sie Praktiken und Ideen wiederbeleben, die möglicherweise Hunderte von Jahren zurückreichen.«

Verteidigung des Fortschritts

Eine Linke ohne Fortschritt ist eine Linke ohne Zukunft.

Von Samuel Farber
Clara Mattei macht Wirtschaftstheorie in einer Weise, »die mit diesem Top-Down-Ansatz bricht, bei dem sich ökonomische Fachleute um wirtschaftliche Fragen kümmern und der Rest der Menschen nur zusehen und alles hinnehmen soll«.

Milei und Musk machen nichts Neues

Clara Mattei, Expertin für die Geschichte von Austerität und Faschismus, spricht über Javier Mileis Kettensäge, Elon Musks ausgestreckten Arm, Aufrüstung an der Schuldenbremse vorbei und Alternativen zur Kürzungspolitik.

Interview mit Clara Mattei
»Die Geschichte nach dem Ende der Sowjetunion ist die Geschichte eines Vakuums, das niemand zu füllen vermag.«

Die 90er fangen gerade erst richtig an

Politiker ohne Visionen, die dauerhaft Mehrheiten überzeugen könnten, und zugleich Protestbewegungen ohne echte Gegenentwürfe – diese ausweglose Lage prägt den postsowjetischen Raum seit den 1990ern, in zunehmendem Maße aber auch den Westen.

Von Wolodymyr Ischtschenko und Oleg Schurawlew
»Wie Merz galt auch Merkel vor ihrer Kanzlerschaft als beinharte Neoliberale – eine Art deutsche Margaret Thatcher.«

Der Merkelmann

Friedrich Merz gilt als ultimativer Gegenspieler Angela Merkels und konservativer Erneuerer der CDU. Drei neue Biografien lassen dieses Bild brüchig werden.

Von Nils Schniederjann
Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #20 »Zurück zum Fortschritt«

In ihrem historischen Essay plädieren Ralph Miliband und Marcel Liebman für einen revolutionären Reformismus. 

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Salvador Allende führte als chilenischer Präsident eine Bodenreform durch, verstaatlichte Schlüsselindustrien und Rohstoffe und ließ massenhaft Wohnhäuser errichten, bis 1973 ein Militärputsch dem sozialistischen Aufbruch Chiles und dem Leben Allendes ein Ende setzte.

Jenseits der Sozialdemokratie

Es gibt einen anderen Weg für linke Kräfte im Kapitalismus, als den sozialdemokratischen Parteien in die völlige Selbstaufgabe zu folgen.

Von Ralph Miliband und Marcel Liebman
»Die Aufgabe einer sozialistischen Linken wäre es, nicht nur am Asylrecht als Menschenrecht festzuhalten, sondern es als eine Frage der Klassensolidarität zu thematisieren.«

Als Sozialisten wussten, wie man die Migrationsfrage beantwortet

Die Migrationspolitik bekämpft nicht Migration, sondern die Rechte migrierter Menschen – zur Freude des Kapitals, das mit prekärer Arbeitskraft versorgt wird. Dass vor allem diese Ausnutzung von Einwanderern verhindert werden muss, wusste schon der Sozialistenkongress von 1907.

Von Bafta Sarbo
»Viele haben mir gesagt, der beste Kampf gegen Rechts ist es, in Lichtenberg die AfD zu schlagen«, so Partei-Chefin Ines Schwerdtner.

Wohin steuert die neue Linke?

Ines Schwerdtner war früher Chefredakteurin dieses Magazins – bis sie inmitten der Krise der Linken in die Partei ging. Jetzt ist die Linke zurück und Ines Vorsitzende. Ein Gespräch darüber, was die Partei bräuchte, um widerständiger zu werden.

Interview mit Ines Schwerdtner
Der Prototyp eines durch die Belegschaft von Lucas Aerospace entwickelten Schienen-Straßen-Omnibusses.

Kampfjets zu Windturbinen

Unbegrenzte Rüstungsausgaben leiten heute mehr Arbeitskraft in die Produktion von Waffen um. Doch es geht auch umgekehrt: Vor fünfzig Jahren legten britische Arbeiter einen Plan vor, den Rüstungskonzern Lucas Aerospace in ein sozial nützliches Unternehmen umzuwandeln.

Von Grace Blakeley
Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #20 »Zurück zum Fortschritt«

Die historischen Faschisten wollten die Demokratie zerstören. Die heutigen Faschisten sind da pragmatischer, meinen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey.

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Schwedens Ministerpräsident Olof Palme beim Tischtennis.

Wie Schweden fast den Sozialismus erreichte

Keine Gesellschaft ist ohne Revolution dem Sozialismus so nahe gekommen wie Schweden. Am Ende reichte es nicht. Doch immerhin war das Land für eine Weile das wohl lebenswerteste auf der Erde.

Von Kjell Östberg
»Das macht die gefährliche Banalität des Faschismus unserer Zeit aus. Er vollzieht sich im Normalbetrieb der parlamentarischen Demokratie.«

Demokratischer Faschismus

Die historischen Faschisten wollten die Demokratie zerstören. Die heutigen Faschisten sind da pragmatischer.

Von Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey
Arbeiterinnen mit Gewehren.

Wer Frauen vergisst, kann die Revolution vergessen

Im Krisenjahr 1923 wurde Deutschland von einer revolutionären Stimmung erfasst. Die treibende Kraft dahinter waren Frauen. Doch ihre Belange blieben ungehört – und der deutsche Oktober verpuffte.

Von Naima Tiné
»Während Hans Böcklers Lebenszeit wurde die einst randständige und revolutionäre Arbeiterbewegung mächtig und zugleich pragmatisch.«

Hans Böckler: Der Visionär des Machbaren

Der erste Vorsitzende des DGB verkörperte die Arbeiterbewegung auf halbem Wege zwischen Emanzipation und Integration – als sie schon institutionell eingebunden war, aber auch noch weitreichende Ambitionen hatte.

Von Jens Becker
Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #20 »Zurück zum Fortschritt«

Die Mietenbewegung hat in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht. Was kommt als Nächstes?

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Protestierende mit Masken von Michael Müller (SPD, Bürgermeister von Berlin 2014–2021) und Michael Zahn (Vorstandsvorsitzender der
Deutsche Wohnen 2008–2021), Berlin, 2019.

Ein Fuß in der Tür

Die Mietenbewegung hat in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht. Auf ihrem Höhepunkt, dem erfolgreichen Vergesellschaftungs-Volksentscheid in Berlin, wurde sie politisch ausgebremst. Was kommt als Nächstes?

Von Ralf Hoffrogge
»Die deutsche Klimabewegung hat ihr Verhältnis zu Gewerkschaften und Beschäftigten weitgehend überdacht und mit Initiativen wie Wir Fahren Zusammen höchst willkommene Annäherungsversuche unternommen.«

Pläne statt Verbote

Die Klimastrategie, Staat und Eliten aufzurufen, auf die Wissenschaft zu hören, ist an ihre Grenzen gestoßen. Ohne die gesellschaftliche Macht und das technische Know-how der Arbeiterschaft wird es keine Transformation geben.

Von Matt Huber und Nicole Kleinheisterkamp-González
»Kickl zielt auf die längere Frist. Dafür nimmt er kurzfristige Dämpfer in Umfrage­werten nach den gescheiterten Regierungs­verhandlungen ebenso in Kauf wie Querschüsse aus den eigenen Reihen.«

Keine Entwarnung in Österreich

Ein rechtsextremer »Volkskanzler« konnte in letzter Minute verhindert werden. Doch Herbert Kickl denkt in größeren Zeiteinheiten.

Von Benjamin Opratko
»Die politisch motivierte Entlassung Meyers verzögerte die notwendige Selbstkritik des Bauhaus, und ebnete seiner Entpolitisierung den Weg.«

Über das Bauhaus hinaus

Rechte attackieren das Bauhaus als globalistische Einheitsarchitektur, Befürworter preisen es als Inbegriff der Ästhetik der Moderne. Der in Vergessenheit geratene Bauhaus-Direktor Hannes Meyer stellte sich gegen beides.

Von Thomas Flierl
Doppelseite der JACOBIN Ausgabe #20 »Zurück zum Fortschritt«

Trumps Autoritarismus ist in Wahrheit kein Bruch mit der US-Geschichte, sondern uramerikanisch.

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US-Verteidigungsminister Pete Hegseth nach einem Meeting mit Vizepräsident JD Vance und
anderen Senatoren in Washington.

Das ist Amerika

Donald Trumps Autoritarismus wird als ein tiefer Bruch mit der US-Geschichte dargestellt. Dabei ist seine reaktionäre Politik in Wahrheit uramerikanisch und fest in den antidemokratischen Institutionen der Vereinigten Staaten verankert.

Von Daniel Bessner
Palästinensische Kinder warten am 11. April 2025 in Khan Yunis auf Lebensmittel.

Was, wenn aus Völkermord nichts folgt?

Gaza liegt in Schutt und Asche, aber die deutsche Regierung weigert sich weiterhin, über den Genozidverdacht gegenüber Israel auch nur ernsthaft nachzudenken. Das wird für Deutschland nicht ohne politische Folgen bleiben.

Von Hanno Hauenstein
Alle zwei Jahre wird im Rahmen einer Militärübung getestet, wie »verteidigungsfähig« Norwegen –
und seit ihrem NATO-Beitritt auch Schweden und Finnland – sind. Die Samen protestieren schon
länger gegen diese Übung.

Die Arktis zwischen den Fronten

Nicht erst seitdem Trump Anspruch auf Grönland erhebt, leiden die indigenen Völker der Arktis unter der geopolitischen Eskalation. Schon der Ukrainekrieg hat ihre transnationale Selbstbestimmung geschwächt und ihre traditionellen Siedlungsgebiete entlang der russischen Grenze gespalten.

Von Huw Paige
Ein Mann auf seinem Boot im
zentralen Marsch.

Mit den Sümpfen des Iraks verschwinden 5000 Jahre Kultur

Die Marschlandschaften im Südirak sind die Wiege der Zivilisation. Jetzt drohen sie, infolge von Umweltzerstörung, Krieg und Klimawandel gänzlich auszutrocknen. Büffelzüchter, Fischer und Schilfmattenhersteller erzählen vom Blühen und Vergehen ihrer Lebensweise.

Von Jaclynn Ashly
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