Heute vor 10 Jahren stimmte eine Mehrheit in Griechenland gegen das europäische Kürzungsdiktat. Dass die linke Regierung unter Alexis Tsipras sich wenige Tage danach dem Diktat doch fügte, war eine Zäsur, die die Linke in ganz Europa bis heute nicht richtig aufgearbeitet hat.
Der SPD-Parteitag zeigt: Zwischen einer ideenlosen Partei-Rechten und einer dezimierten Partei-Linken verharrt die SPD in politischer Lähmung. Für den linken Flügel heißt das: Er darf sein Schicksal nicht länger an den Apparat ketten.
Millionen Menschen in Deutschland werden auch in diesem Jahr nicht in den Urlaub fahren können. Für ein reiches Land wie Deutschland ist das ein Armutszeugnis, findet Ole Nymoen.
Mark Schieritz von der »Zeit« glaubt, nur eine gemäßigte Politik löse die Probleme unserer Gegenwart. Wer Radikaleres fordert, bediene bloß die Sensationslust. Das ist politische Realitätsverweigerung.
Den Kommunisten Hans Beimler, der heute vor 130 Jahren geboren wurde, kennt heute kaum jemand – zu Unrecht. Sein Lebensweg ist das Abbild eines unbeirrbaren Kämpfers gegen den Faschismus.
Der Horror-Thriller »28 Years Later« ist mehr als ein Zombie-Film: Er fragt, was für eine verrohte Normalität entsteht, wenn Gesellschaften kollabieren.
Nein, wenn Unternehmen Medienkompetenz-Trainer anheuern, um ihre Beschäftigten über Fake News zu belehren, dann ist das keine »Initiative für Demokratie am Arbeitsplatz«.
Die Vergesellschaftung von Wohnraum ist längst in aller Munde. Ein neues Gutachten zeigt jetzt: Der aktuelle Rechtsrahmen erlaubt es auch, Energiekonzerne zu vergesellschaften und damit eine gerechte Energiewende voranzutreiben.
Supermarkt-Riesen treiben die Preise bewusst in die Höhe – am stärksten bei Billigprodukten. Die Konsequenz: ein Comeback der Ernährungsarmut.
Wolfgang Kubickis »liberale Kampfansage« in Buchform zeugt von der Ratlosigkeit der FDP. Anstatt eine Erneuerung des Liberalismus vorzubringen, hofft er, dass der Aufwind rechter Kulturkämpfe den freien Fall seiner Partei abfangen kann.
Im Vorfeld des NATO-Gipfels hat der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez angekündigt, er werde keine 5 Prozent des BIP für Verteidigung ausgeben. Damit ist er eine der wenigen Stimmen der Vernunft gegen die Remilitarisierung Europas.
Trumps Angriff auf den Iran droht, nicht nur die Lage im Nahen Osten komplett zu eskalieren. Anstatt die nukleare Gefahr zu bannen, dürften nun weitere Staaten entscheiden, zu ihrem Schutz auf Atomwaffen statt auf das ausgehöhlte Völkerrecht zu setzen.
Vor 50 Jahren veröffentlichte der Metallarbeiter und Intellektuelle Harry Braverman seine Studie über die Degradierung der Arbeit im entwickelten Kapitalismus. Der 100.000-fach verkaufte Klassiker hat viele Aspekte der heutigen Arbeitswelt vorhergesehen.
Der Faschismus kehrt nicht zurück, er mutiert – so die Kernthese des neuen Buches von Alberto Toscano. Warum historische Analogien oft in die Irre führen und wie er die Rechte von heute einordnet, erklärt er im Gespräch.
Die Fortschrittsskepsis von Denkern wie Walter Benjamin endet in einer Sackgasse, argumentiert Samuel Farber in der aktuellen Ausgabe von JACOBIN. Michael Löwy widerspricht: Der kapitalistische Fortschrittsbegriff bedroht das menschliche Überleben. Eine Replik.
Je mehr die Stimmung gegenüber Israel im Westen kippt, umso stärker fährt das Land seine PR-Maschine hoch. Mittels Social-Media-Werbespots und künstlicher Intelligenz erreicht sie aktuell ein neues Level.
Gemeinnützige Organisationen leisten wichtige soziale Arbeit. Zugleich sind sie aber Teil des Problems, dass der Staat öffentliche Dienstleistungen zu schlechteren Bedingungen outsourct. Die Linke muss an der Rekommunalisierung der Daseinsvorsorge festhalten.
Smartphones machen uns krank, depressiv, antisozial und unfrei. Da wir heute noch nicht fähig sind, die Aufmerksamkeitsökonomie dem Gemeinwohl statt dem Profit zu unterstellen, sollten wir zumindest deren Hauptwerkzeug abschaffen – bevor es uns abschafft.